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Mit ASP unterwegs als wahre GeistErfahrer

Von klaren Worten, extremem Sauerstoffmangel und treuen Fans

22.10.2016 [sh] Er erzählt in seinen Songs nicht nur Geschichten von Zauberei, Magie und zwischenmenschlichen Gefühlen, die Texte von Mastermind ASP sind seit jeher auch immer schon gesellschaftskritisch. In Anbetracht der derzeitigen sozialen gesellschaftlichen, wie auch weltpolitischen Entwicklungen, entschieden sich die Frankfurter mit der „Ich bin ein wahrer GeistErfahrer“ – Tour ihren Statements eine Bühne zu geben und ihren Ängsten, Kritiken und Enttäuschungen kraftvoll Ausdruck zu verleihen.

Während die Quecksilberscala des Außenthermometers sich nur noch in einstelligen positiven Bereich tummelte, wurde man im gut gefüllten Stadtgarten bereits von einer wohligen Wärme empfangen. Die Münsteraner BURN geleiteten mit eingängigen wavigen Rocknummern in den Konzertabend und ernteten dafür auch einen recht beachtlichen Applaus. Aber noch ungeduldiger warteten die Fans auf den Meister höchst selbst. Mit dem Löschen des Lichts, einsetzendem Bühnennebel und den ersten Tönen des Openers „Geisterfahrer“, ertönte frenetischer Jubel und ein donnerndes Beben zog sich durch den Stadtgarten. Kein Antasten, kein zögerliches Annähern, sondern überschwängliche Begeisterungsstürme von Beginn an und der Wille diesen Abend zu rocken.

Neben der musikalischen Unterlegung des Tourthemas mit Songs wie „Wer Sonst?“, „Eisige Wirklichkeit“ oder „Tiefenrausch“, benannte Frontmann Alexander „ASP“ Spreng im Verlauf des Abends mit durchaus deutlichen Worten die gesellschaftlichen Auswüchse der heutigen Zeit, sei es die Internetabhängig-, wie auch -hörigkeit, unersättliche Datenkraken und die unstillbare Gier nach Macht. Die Zustimmung aus dem Saal erfolgte prompt. Das oft gewünschte, jedoch bisher kaum live gespielte Konstantin Wecker Cover „Sage Nein“ passt perfekt in die Setlist und den Worten ist nichts mehr hinzuzufügen.

Energisch, eindringlich hallten die Songs durch das alte Gemäuer. Textsicher und lautstark antwortete das hiesige Publikum. Euphorie erfasste den Körper, brachte das Blut in Wallung und die Muskeln zum rhythmischen Zucken. Es wurde getanzt, geklatscht, gesungen, getrampelt und die Hände in die Höhe gerissen. Erste markante Töne erklangen, die Menge tobte, und „Schwarzes Blut“ pulsierte. Während aus dem Saal die „Vorwärts, Abwärts“- Rufe ertönten, konterte der Meister mit „Lauter“-Rufen, die sogleich seitens der Fans erhört wurden. Der Boden bebte, die Scheiben beschlugen, das Wasser ran von den Wänden, die Luft zum Schneiden und der Sauerstoff wurde knapp und knapper. Letztere Information erbittet ASP, für kommende Termine in der Thüringer Landeshauptstadt, von seinen Fans ihm frühzeitig in Erinnerung zu rufen.

Die Zeit verrann. So holte die Ankündigung zum letzten Song die Fans eiskalt ein und erzeugte energische Buh-Rufe. Keiner wollte sich die Gewissheit vor Augen führen, dass der Abend seinem Ende entgegen eilte. Aber eines war klar, so einfach ließ die Menge die Band nicht aus ihren Fängen. Aber auch seitens der Band war noch nicht alles gesagt. So kokettierte man wenig später mit dem selbst erschaffenen Monster – Arsch und Titten – also „Finger weg! Finger“, erneuerte die magische Verbindung und brannte gemeinsam mit ASP, verbrannte den letzten Rest Sauerstoff, entzündete ein letztes Beben, welches sich durch den Körper zog und jede noch so kleine Faser erfasste. Frenetischer Applaus und donnerndes Stampfen der Dank für einen wundervollen Konzertabend.

Und da man nie genug ASP bekommen kann, heißt es schon im kommenden Jahr „Fortsetzung folgt“, dann sind die Frankfurter „Intimus – Pur & Rar“ wieder unterwegs um uns wohlige Gänsehautschauer zu verpassen.

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